Beitrag zum Amtsblatt 48 / 2000 der Gemeinde Werneck

 

Fränkische Weihnacht

Stilla Nocht und stilla Zeit
Dorf und Falder sen verschneit.
Sanft gehn Wach und Wasserläuf
Schilf und Weida rascheln stäuf
scharf die Luft vom viela Schnia
doch die stilla Zeit it schüa.

Schüa, weil nei die dunkla Stum
tuat vom Wald a Bäumla kum.
Schmückt a Bäuera vom Gää
Kuchl, Käita, Zuckerschnia
Lächter, Öpfel, Zämmetstarn
Nüss vergold mit sößa Karn.

  Josef stäht doa und Maria
helt ihr Kinnla auf dia Knia
und weils kolt it, drauß tuts schnei,
treit der Härt sei Bäzzer rei.
Wenn mer ners hat und it arm
wia dia drei, nacher mouch mersch warm.

Ganz verzauwert it dos Haus
stäht mer doa und guggt grod naus.
Und zugor der gröibsta Kloutz
muss sie heut die Aacha putz,
denn im Joahr geits bloß dia Nocht
wua uns ee Kind und Glück gebroacht.

Bearbeitet nach Engelbert Bach

 

An der Krippe  Josef Guggenmos

Christkind ist da,
sangen die Engel im Kreise
über der Krippe immerzu.
Der Esel sagte leise: I-a
und der Ochs sein Muh.
Der Herr der Welten ließ alles gelten.
Es dürfen auch nahen, ich und du.

Die Weihnachtskrippe

wird 1223 zum ersten Male durch den heiligen Franz von Assisi in Greccio (Italien) in einer Kirche aufgestellt. Wie die Hirten in Betlehem pilgerten die Gläubigen zur Krippe. Schon bald standen Krippen in vielen Kirchen und Klöstern, später auch in Schulen und Wohnungen. Um diese Zeit entwickelten sich zahlreiche Krippenspiele, die das Weihnachtsevangelium anschaulich darstellen wollten.

  Zum Jahresanfang   Erich Kästner

Man soll das neue Jahr nicht mit Programmen
beladen, wie ein krankes Pferd.
Wenn man es allzu sehr beschwert,
bricht es zu guter Letzt zusammen.
Je üppiger die Pläne blühen,
um so verzwickter wird die Tat.
Man nimmt sich vor, sich schrecklich zu bemühen,
und schließlich hat man den Salat.
Es nützt nicht viel, sich rot zu schämen.
Es nützt nichts und es schadet bloß,
sich tausend Dinge vorzunehmen.
Lasst das Programm und bessert euch drauflos!

(Aus:„Durch das Jahr - durch das Leben, Kösel)

 

Dreikönigslied - Neujahrswunsch!

Wir kommen daher aus dem Morgenland,
wir kommen geführt von Gottes Hand.
Wir wünschen euch ein fröhliches Jahr:
Kaspar, Melchior und Balthasar

  Hinweis:

Im Rathaus-Foyer in Werneck ist zur Zeit eine Ausstellung über den fränkischen Künstler Richard Rother zu sehen, von dem auch die beiden Holzschnitte auf dieser Seite gefertigt wurden!

 

Auch der Arbeitskreis „Sagen, Geschichten, Mundart“ im „Historischen Arbeitskreis Markt Werneck“ schließt sich den guten Wünschen zu Weihnachten und Neujahr an