Feste - von Christi Himmelfahrt bis JohanniZusammengetragen
und aufgezeichnet vom Historischen Arbeitskreis Werneck HAW |
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Christi Himmelfahrt Der Tag Christi Himmelfahrt wird schon im 4. Jahrhundert erwähnt. Er wurde auf den 40. Tag nach Ostern gelegt. Wie an Ostern und am 1. Mai fanden an diesem Tag Flurumgänge und Umzüge statt. Man segnete die Felder und betete um gute Ernte. In den katholischen Kirchen stellte man seit dem 16. Jahrhundert oft die Himmelfahrt bildlich dar, indem man eine Christusfigur hochzog und durch eine Deckenluke verschwinden ließ. Danach wurden durch die „Heilig-Geist-Luke“ Süßigkeiten und Brötchen herunter geworfen, aber auch Wetterkränze und Wassergüsse herabgesendet, denn ein Gewitter ist an diesem Tag als einem echten Donnerstag, fast obligatorisch; da dann Gott für seinen Sohn den Himmel öffne. -In Deutschland ist der Himmelfahrtstag der Vatertag. Pfingsten Nachbarschaftsfeste
wurden im Mittelalter in der ersten Maiwoche, meist nach Pfingsten
gefeiert, gemeinde- oder straßenweise. Den Bürgern sollte die
Gelegenheit gegeben werden, sich kennen zu lernen, Freundschafts- und
Nachbarschaftshilfe sollten geför- dert werden. Bei uns in der
Marktgemeinde Werneck pflegen wir zu diesem Zweck an Pfingsten seit
vielen Jahren - neuerdings in unregelmäßigen Zeitabständen - Bürgerfeste
abzuhalten, mit Festzügen oder der Präsentation unserer schönen
Gemeindeteile, für die Besucher. Trinitatis Das Dreifaltigkeitsfest wird am Sonntag nach Pfingsten, dem Sonntag Trinitatis, gefeiert. Während die Sommer-Sonntage in der katholischen Kirche „nach Pfingsten“ ge- |
zählt werden, bezeichnet man diese in der evangelischen Kirche „nach Trinitatis“. Güldensonntag oder Goldener Sonntag wird der Sonntag Trinitatis auch genannt. Alles aber gelänge dem frommen Christen, hieß es damals, wenn er an diesem Sonntag dreimal in die Kirche gehe. Fronleichnam Seit
1246 wird am zweiten Donnerstag nach Pfingsten in katholischen Gegenden
das Fronleichnamsfest mit feierlichen Prozessionen zur Huldigung des in
der Monstranz mit getragenen eucharistischen Gottes begangen. Als das Fest vor über siebenhundert Jahren entstand,
bedeutete Fron „Herr“ und Leichnam einfach „Leib“. Also bedeutete damals das Wort
Fronleichnam „Leib des Herrn“. Das Fronleichnamsfest ist Mitte des 13.
Jahrhunderts von Papst Urban IV. zur Erinnerung an die Einsetzung des
allerheiligsten Altarssakraments gestiftet worden, und Thomas von Aquin
schrieb die Texte für die Messe dieses neuen Festes. Sehr feierlich war
es auch an diesem Fest, an den Tagen vorher gingen die Leute in den Wald
um Tannenzweige und andere Wedel zu holen und Laub zu Ende
Juni erscheint nochmals ein Feiertag, der Johannistag am 24. Juni. Genau
in der Zeit der Sommersonnenwende legte die Kirche im 5. Jahrhundert den Geburtstag von
Johannes dem Täufer, nachdem sie bereits hundert Jahre zuvor als
Geburtstag Christi die
Wintersonnenwende zu Weihnachten bestimmt hatte. Auf diese Weise war das
Jahr sowohl in heidnischer, als auch in christlicher Perspektive genau in
zwei Teile geteilt, sodass man früher die Sommersonnenwende in manchen
Gebieten auch „Sommerweihnacht“ nannte. Dieses Himmels- und
Weltereignis begingen unsere vorchristlichen Vorfahren feierlich mit
Freudenfeuern; auch bei uns werden vielerorts noch Johannisfeuer entzündet. Quellen: „Feste und Bräuche durch das Jahr“, Sybil Gräfin Schönfeldt,
Berlin Urania Verlag, 1999. - „Durch das Jahr - durch das Leben“, Hausbuch
der christlichen Familie, Kösel-Verlag, München, 1986, u. a. |